Sehr geehrte Einwohnerinnen und Einwohner Wershofens,

im Verlauf des Jahres haben, trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie, Sitzungen des Ortsgemeinderates stattgefunden und einige Maßnahmen wurden – im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten – umgesetzt. Insgesamt waren neun Sitzungen geplant, wovon leider eine Sitzung im März dieses Jahres aufgrund der damaligen Corona-Beschränkungen nicht sattfinden konnte. Eine weitere Sitzung Ende Oktober musste aufgrund fehlender Beschlussfähigkeit des Ortsgemeinderates leider abgesagt werden.

Aufgrund der anhaltenden Corona-Beschränkungen ist es derzeit nicht möglich, viele interessierte Bürgerinnen und Bürger als Zuschauer zu den Sitzungen zuzulassen. Die Anzahl der Zuschauerplätze ist stark eingeschränkt. Daher möchte ich Sie auf diesem Wege ein wenig über die Geschehnisse rund um das gemeindliche Leben und die Entscheidungen Ihres Gemeinderates informieren:

In der öffentlichen Sitzung am 05.02.2020 wurde u.a. durch den Ortsgemeinderat über die Auftragsvergabe von Ingenieurleistungen zur Sanierung der Heizungsanlage im Dorfgemeinschaftshaus Wershofen beraten und beschlossen. Im Dorfgemeinschaftshaus soll eine neue Heizungsanlage montiert werden. Die derzeitige Heizungsanlage ist eine etwa 29 Jahre alte Ölheizung, die durch eine Heizungsanlage nach neuestem, energetischem Standard ersetzt werden soll. Die bauliche Maßnahme wird im Rahmen des Förderprogramms KI3.0 in einer Höhe von 90% gefördert.

Bereits zwei Wochen später fand erneut eine Sitzung des Ortsgemeinderates statt. Neben den Beratungen und Beschlussfassungen über das Investitionsprogramm und über die Haushaltssatzung nebst -plan, ging es weiterhin um die Auftragsvergabe von Ingenieurleistungen für eine artenschutzrechtliche Prüfung zur Entwicklung eines Waldfriedhofs in Wershofen. Die artenschutzrechtliche Prüfung der geplanten Fläche für den Waldfriedhof „Traumwald“ wird aufgrund naturschutzrechtlicher Vorschriften erforderlich und gibt Aufschluss über die Verträglichkeit des Waldfriedhofes mit der Natur und somit den Vorschriften des Naturschutzrechtes. Ohne diese Prüfung, die von Ende Februar bis Ende Oktober 2020 dauert, kann weder die Änderung des Flächennutzungsplanes vorgenommen, noch das entsprechende Planungsrecht als Grundlage für den geplanten Waldfriedhof geschaffen werden.

In der Sitzung im Juni 2020 beschloss der Ortsgemeinderat u.a. die die Erweiterung von Schutzflächen im Gemeindewald. Die im Herbst 2019 etwa 28 Hektar unter Schutz gestellten Waldflächen für das Buchenurwaldprojekt wurden nahezu komplett unterverpachtet. Darüber hinaus besteht – ohne den Einsatz von Werbung im Internet und den sozialen Medien – ein hohes Interesse an er Pachtung und Unterschutzstellung von den Buchenurwaldflächen – sowohl durch Privatpersonen als auch durch Firmen und Organisationen. Der Ortsgemeinderat beschloss daher die Verpachtung weiterer Buchenurwalfläche von etwa 34 Hektar an Wohlleben´s Waldakademie um bei Anfragen über die Pachtung größerer Buchenurwaldflächen das Angebot zügig decken und bedienen zu können. Da es sich bei den weiteren Flächen für das Buchenurwaldprojekt um Waldflächen handelt, die entlang südlich der Landesstraße 74 liegen, wurde seitens des Ortsgemeinderates die Bedingung gestellt, dass das Buchenurwaldprojekt den möglichen Ausbau der L 74 nicht einschränken darf. Nach Beschluss wurden somit etwa 70 Hektar der Gesamtwaldfläche von etwa 440 Hektar bewirtschafteten Holzbodenfläche unter Schutz gestellt. Unser Gemeindewald wird seit 2006 konsequent ökologisch bewirtschaftet. Die nicht heimischen Nadelbäume werden zugunsten von Laubbäumen zurückgedrängt, es wird auf Chemie und vor allem auf Vollerntemaschinen verzichtet. Ziel des Buchenurwaldprojektes ist der Aufbau alter Laubwälder, die die Funktionen der Urwälder wieder übernehmen können. Die Bäume, die mittlerweile zwischen 160 und 200 Jahre alt sind, werden konsequent geschont. Abgestorbene Bäume verbleiben im Wald. Durch die Pachteinnahmen können die entgangenen Holzerlöse kompensiert werden und anderseits die dauerhafte Rettung der alten Bäume generationengerecht sichergestellt werden. Darüber hinaus ist es den Mitgliedern des Ortsgemeinderates wichtig, dass die Einwohnerinnen und Einwohner durch das Buchenurwaldprojekt hinsichtlich der Waldnutzung zu Erholungszwecken oder zur Bewirtschaftung nicht eingeschränkt werden und auch der private Brennholzeinschlag sichergestellt bleibt. Die Erlöse aus dem Buchenurwaldprojekt sollen nachhaltig und generationengerecht in den Forst, wie beispielsweise durch Waldflächenkäufe, und die Infrastruktur der Gemeinde Wershofen investiert werden.

Darüber hinaus wurde den Mitgliedern des Ortsgemeinderates die Entwicklung und Ziele vom Beginn der kommunalen Beförsterung im Jahr 2006 in Wershofen erläutert. Seit 2006 hat sich der Forsthaushalt der Ortsgemeinde Wershofen konsequent positiv dargestellt. Die Ortsgemeinde Wershofen ist einer der einzigen Gemeinden im Landkreis Ahrweiler, die Gewinne durch ihren Forst erzielt. Die ökologische Waldbewirtschaftung ist seit 2006 ein wichtiger Bestandteil der Forstwirtschaft in Wershofen. Es kommen anstatt Harvester und Rückemaschinen in 25 % der Fläche Rückepferde und in 75 % der Fläche motormanuelle Aufarbeitung durch auf dem Weg stehende Seilschlepper zum Einsatz. So wird der Waldboden größtmöglich geschont und seine Verdichtung minimiert. Der Wasserspeicher „Boden“ wird in seiner „Schwammfunktion“ erhalten. Zu Wasserreserven und zur Wasserspeicherung tragen auch Totholzbäume, die möglichst alle in der Fläche verbleiben sollten, erheblich bei. Auch die sanfte Umstellung von Nadelholz in Laubwälder, vorwiegend mit heimischen Arten, wie Buche und Eiche, ist für den Gemeindewald in Zeiten des Klimawandels nach derzeitiger wissenschaftlicher Erkenntnis besser.

In seiner Sitzung am 18.08.2020 beschloss der Gemeinderat die Einrichtung von Geschäftsbereichen und Zuordnung der Geschäftsbereiche zu den Beigeordneten. Es wurden folgende Geschäftsbereiche eingerichtet, sie den Beigeordneten entsprechend zugeordnet wurden:

  • Geschäftsbereich „Jugend- und Dorfentwicklung“ mit dem Geschäftsbereichsleiter Herrn 1. Beigeordneten Mario Kaspers
  • Geschäftsbereich „Bauen“ mit dem Geschäftsbereichsleiter Herrn Beigeordneten Andreas Brenner
  • Geschäftsbereich „Forst“ mit dem Geschäftsbereichsleiter Herrn Beigeordneten Georg Udelhofen

In selbiger Sitzung beriet der Ortsgemeinderat auch über das Projekt Kindergarten. Nach dem Rückstauschaden in der Kindertagesstätte Wershofen wurde eine Gruppe in das Dorfgemeinschaftshaus Wershofen ausgelagert. Seit diesem Zeitpunkt laufen Untersuchungen, ob eine Sanierung des bestehenden Gebäudes möglich und zielführend ist oder ein Neubau in Angriff genommen werden soll.

Hierzu hat es eine Untersuchung welche u.a. zu folgenden Ergebnissen gekommen ist:

Neubau einer dreigruppigen Kindertagesstätte: 2.500.000 Euro

Sanierung – energetische Sanierung und Umbau der Kindertagesstätte: 1.430.000 Euro

Darüber hinaus hat die Ortsgemeinde Wershofen Untersuchungen hinsichtlich der Realisierbarkeit eines Neubaus auf Basis der in der Stadt Münstereifel errichteten Kindertagesstätten vorgenommen. Hiernach ist ein Neubau ohne Grundstück, Inneneinrichtung und Spielgeräte in der Größenordnung von 1,4 Millionen nach Ansicht des dortigen Architekten realisierbar.

Zudem kann auch die im März 2019 durch den Ortsgemeinderat ursprünglich beschossene Sanierungsvariante u.a. aufgrund des neuen Kindergartengesetztes, dass im nächsten Jahr in Kraft treten soll, nicht für 1.430.000 Euro realisiert werden. Zu den Kosten der Sanierung kommen weitere Kosten für eine Erweiterung des derzeitigen Bestandes, aufgrund des sich aus dem neuen Kindergartengesetz ergebenden Raummehrbedarfes für unsere Kindertagesstätte, auf die drei Trägergemeinden Hümmel, Ohlenhard und Wershofen zu. Daher beschloss der Gemeinderat, einen Neubau der Kindertagesstätte Wershofen anzustreben und beauftragte die Verwaltung die Grundlagenplanung zu betreiben und Gespräche mit dem Kreis- und dem Landesjugendamt führen.

Weiterhin wurde in der August-Sitzung der Verkauf des gemeindeeigenen Unimog einschließlich dem Zubehör Schlegel-Mulcher und dem Schnee- und Erdräumschild zu einem Gesamtverkaufspreis von 12.500 Euro beschlossen.

Aufgrund von zweckgebundenen Rücklagen und Spenden, dem Erlös aus dem vorgenannten Verkauf des gemeindeeigenen Unimogs und nicht zuletzt durch die Mehreinnahmen durch Verpachtung von Waldflächen im Rahmen des Buchenurwaldprojektes konnte der Ortgemeinderat über eine große und längst überfällige Investition beraten, beschließen und diese tätigen: die Anschaffung eines für die gemeindlichen Arbeiten bedarfsgerechten Schleppers. Hierzu lagen den Mitgliedern des Ortsgemeinderates sechs technisch vergleichbare Angebote im Kostenbereich von rund 64.000 Euro bis rund 70.000 Euro vor. Der Gemeinderat beschloss nach eingehender Beratung, die Anschaffung eines neuen Schleppers der Marke Valtra, Modell A 84 mit Frontlader zum Preis von etwa 64.000 Euro. In der darauffolgenden Sitzung wurde noch über die Anschaffung der erforderlichen Anbaugeräte für den Schlepper beraten und beschlossen. Der Schlepper und die Anbaugeräte wurden am Samstag, den 31.10.2020, durch unseren Mitarbeiter Norbert Hoffmann, der maßgeblich an der Angebotseinholung mitgewirkt hat, in unsere Gemeinde überführt und werden seit Montag im Einsatz in unserem Ort sein.


In der Sitzung am 30.09.2020 wurde u.a. über die Vergabe von Ingenieurleistungen hinsichtlich der Brückenbauwerke der Ortsgemeinde Wershofen beraten und beschlossen. Die Brückenbauwerke der Ortsgemeinden Wershofen, Hümmel und Ohlenhard bedürfen der erstmaligen Erstellung eines Bau-werksbuches sowie Durchführung einer Bauwerkshauptprüfung nach DIN 1076. Die Brücken sind augenscheinlich teilweise sanierungsbedürftig. Daher wurde seitens der drei Ortsgemeinden ein gemeinsame Angebotseinholung veranlasst. Es wurden drei Angebote abgegeben, die die Erstellung des Prüfberichts, die Erstellung einer Schadensskizze, in der die wesentlichen Schäden und Mängel erfasst sind, und die Unterbreitung von Sanierungsvorschlägen zum Inhalt haben. Besteht der begründete Verdacht einer Gefährdung der Standsicherheit oder der Verkehrssicherheit, so sind nach weiteren Untersuchungen ggf. Maßnahmen zu ergreifen und ggf. Sperrungen der betroffenen Brücken erforderlich.

Darüber hinaus wurde in der Sitzung Ende September über die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Ablagerung von Erdaushub im Bereich des Sport- und Freizeitgeländes beraten. Derzeit wird immer wieder ohne Abstimmung, Zustimmung und Genehmigung der Ortsgemeinde Aushub am Sport- und Freizeitgelände abgeladen. Die Ortsgemeinde beabsichtigt zwar den Zeltplatz des Sport- und Freizeitgeländes umzugestalten und benötigt hierzu unbelasteten Erdaushub, aber die Ablagerung können nur in Abstimmung mit dem Geschäftsbereichsleiter Bauen, Herrn Beigeordneten Andreas Brenner, vorgenommen werden. Insofern der Aushub an falscher Stelle abgeladen wird oder nicht unbelastet ist, entstehen der Ortsgemeinde zusätzliche Kosten für die Umlagerung oder im schlimmsten Fall für die Sondierung, Sortierung und fachgerechte Entsorgung des belasteten Aushubs. Um künftig ein unerlaubtes Abladen von Aushub zu vermeiden, wurden an den Zufahrten Schranken aufgestellt um die unerlaubte Befahrung des Zeltplatzes und das Abladen einzuschränken. Eine zielgerichtete Annahme und Abladung des Erdaushub sind zwingend erforderlich. Wenn die Anlieferung in Abstimmung mit Herrn Beigeordneten Andreas Brenner geschieht, ist dies für beide Seiten – die Einwohnerinnen und Einwohner Wershofens als Anlieferer, die den Erdaushub kostengünstig abladen können und auch die Ortsgemeinde, die Erdreich zur Modellierung des Zeltplatzes benötigt – eine gute und zielgerichtete und kostengünstige Möglichkeit. Insofern Sie also überschüssigen und unbelasteten Erdaushub haben, können Sie gerne Herrn Andreas Brenner kontaktieren und mit ihm alles Erforderliche abstimmen.

Des Weiteren wurden, bedingt durch die Einrichtung von Geschäftsbereichen, Wahlen von Ausschussmitgliedern als Ersatzpersonen für die ausgeschiedenen Mandatsträger erforderlich. In den Bauausschuss wurde Herr Werner Kaspers für Herrn Torsten Raths gewählt. Das Mandat im Forstausschuss wird künftig von Herrn Josef Nett anstatt durch den Geschäftsbereichsleiter Forst Georg Udelhofen bekleidet. Für Herrn Thomas Brenner, der aus Ausschuss für Dorfentwicklung und Infrastruktur ausscheidet, wurde Herr Manuel Moog als ständiges Mitglied in den Ausschuss gewählt. Für den als ständiges Mitglied aus dem Jugendausschuss ausscheidenden Vorsitzenden Herrn 1. Beigeordneten Mario Kaspers wurde Herr Marcel Hollender in den Ausschuss gewählt. In den Rechnungsprüfungsausschuss wurde als vertretendes Mitglied Herr Patrick Pfahl als Ersatz für Herrn Beigeordneten Georg Udelhofen gewählt.

Die vorgenannten Beratungen und Beschlüssen aus dem Ortsgemeinderat waren nur ein kleiner Überblick der wichtigsten Beschlüsse und Maßnahmen aus den vielen Tagesordnungspunkten, die Ihr Ortsgemeinderat in diesem Jahr zu entscheiden hatte. Es werden noch weitere große und wichtige Maßnahmen und Beschlüsse zu fassen sein.

Wir werden Sie, insofern nicht bald wieder ein uneingeschränkter Besuch unserer Sitzungen möglich sein wird, weiterhin über die Beratungen und Beschlussfassungen im Ortsgemeinderat und den Ausschüssen sowie den wichtigsten Geschehnissen und Maßnahmen in unserer Gemeinde informieren.

Insofern Sie weitere Fragen und Anregungen haben, sprechen Sie uns gerne an!

Bis dahin verbleibe ich mit besten Grüßen und verbunden mit dem wichtigsten Wunsch für Sie und Ihre Familien: BLEIBEN SIE GESUND!

Ihr Ortsbürgermeister

Torsten Raths